- 800 DemonstrantInnen blockieren Terminal 1 und S-Bahn-Zugang des Frankfurter Flughafens
- Polizeiübergriffe gegen gerichtlich bestätigte Demonstration im Terminal
- Lautstarke Demonstration im Terminal; unangemeldete Spontandemonstrationen zur Zeil und durch das Gallus
Nach der erfolgreichen Blockade der Europäischen Zentralbank (EZB) am Freitagmorgen haben am Nachmittag hunderte DemonstrantentInnen den Protest gegen autoritäre Krisenpolitik und Kapitalismus an den Frankfurter Flughafen getragen. Dabei war die Aktionen gegen Abschiebung und staatlichen Rassismus immer wieder Polizeiübergriffen ausgesetzt, mehrere Menschen wurden durch Schlagstockeinsatz, Faustschläge ins Gesicht und Pfefferspray verletzt. Daraufhin blockierten über 550 DemonstrantInnen das Terminal 1 des Frankfurter Flughafens. Weitere 250 blockierten über Stunden einen zentralen Übergang zwischen S-Bahn und dem Terminal. Erst gegen 16 Uhr wurde 200 DemonstrantInnen der Zugang gestattet. Doch auch im Terminal selbst wurde die Demonstration durch Polizeieinheiten bedrängt, TeilnehmerInnen wurden fortwährend gestoßen, provoziert und beleidigt. Dennoch zog eine lautstarke und kämpferische Demonstration ca. 90 Minuten lang durch den Flughafen. Mit dabei waren auch SprecherInnen des Refugee-Protest Camps in Berlin und vom TheVoice Refugee Forum. Nach Auflösung der Demonstration zogen noch zwei unangemeldeten Spontandemonstrationen durch die Innenstadt bzw. das Gallus-Viertel.
Zu den Übergriffen der Polizei erklärte umsGanze!-Sprecher Martin Sommer: “Die Polizei hat sich von Anfang an feindselig verhalten. Sie hat eine gerichtlich bestätigte Demonstration über Stunden aufgehalten, und teilweise mit massiver Gewalt unser Demonstrationsrecht gebrochen. Wir haben uns jedoch nicht einschüchtern lassen und die Demonstration schließlich doch noch durchgesetzt. Es ist aber ein Skandal, dass wir dafür unsere Gesundheit riskieren müssen.”
Zum politischen Anliegen von Blockupy Deportation Airport erklärte Sommer: “Mit Blockupy Deportation Airport haben wir deutlich gemacht, wie kapitalistische Konkurrenz, Krise und Rassismus zusammenhängen. Und wir haben den Normalbetrieb am Frankfurter Flughafen zumindest ein wenig stören können. Menschen werden hier systematisch nach Herkunft und Verwertbarkeit sortiert. Geflüchtete werden ohne Skrupel in Verfolgung und Armut geschickt. Der Abschiebeflughafen Frankfurt ist Sinnbild einer Ordnung, die für die Freiheit von Kapital und Waren über Leichen geht.”
Zur Unterstützung der Aktion durch Flüchtlingsgruppen erklärte er: “Der Widerstand der Geflüchteten entlarvt den Zynismus deutscher und europäischer Politik. Europäische Marktmacht und europäischer Rohstoffhunger zerstören weltweit die Lebensbedingungen von Millionen Menschen. Deshalb ist der Kampf gegen Rassismus immer auch ein Kampf gegen die kapitalistische Ordnung, gegen ihre Grenzen, ihre Polizeiapparate, ihre Staaten und Fabriken.”
Mit freundlichen Grüßen
…umsGanze!
Pressekontakt Martin Sommer: 0163-2705895