Zudem sei der Kampf gegen „sexistische Unterdrückung“ auch in Deutschland nach wie vor dringend notwendig: „Trotz des Jahrzehntelangen Kampfes für Gleichberechtigung werden Frauen, Homosexuelle und Menschen, die sich keiner geschlechtlichen Identität unterordnen wollen, auch hierzulande immer wieder Opfer von sexistischer Gewalt und verschiedenster Diskriminierungen. Grundsätzlich sind Geschlechter mitsamt ihren Rollen und Möglichkeiten weitgehend festgelegt – jenseits davon ist Herabwürdigung wahrscheinlich. Darüber hinaus sind reaktionäre fundamentalistische Bewegungen verschiedenster Religionen, die diese Verhältnisse noch verschärfen und emanzipatorische Errungenschaften zurückweisen wollen, auch hier auf dem Vormarsch“, so Linden.
Der Sprecher des linken Bündnisses bezeichnete es daher als eine „Frage der Glaubwürdigkeit für die politische Linke“, die Geschäfte deutscher Firmen mit dem fundamentalistischen Regime im Iran nicht widerstandslos zuzulassen: „Bei dem fundamentalistischen Regime im Iran handelt es sich um eine Diktatur, die rechtsradikale Terrorgruppen in aller Welt unterstützt, Frauen steinigt und politische Gegner foltert und ermordet. Die Linke muss sich dagegen für eine klare Trennung von Staat und Religion einsetzen – überall“.
Werde das Regime wirtschaftlich und diplomatisch weltweit isoliert, sei dies eine Form der praktischen Solidarität mit der Opposition im Iran. In diesem Zusammenhang spricht sich das Bündnis auch gegen militärische Drohungen gegen den Iran aus: „Anstatt mit Kriegsdrohungen noch der Propaganda des Regimes in die Hände zu spielen, sollte der Westen lieber endlich seine diplomatischen und geschäftlichen Beziehungen mit den Mullahs und Milizen beenden“.
Über die Erfolgssaussichten der Proteste macht sich das Bündnis keine Illusionen. Im Kapitalismus zählten schließlich weder Menschlichkeit noch die besseren Argumente, sondern die zahlungskräftigste Nachfrage. Linden zufolge ist dies aber kein Grund zu resignieren: „Der Preis der Geschäfte mit dem iranischen Regime wird momentan verhandelt und wir werden alles dafür tun, dass es sich nicht mehr lohnt, mit der Diktatur Geschäfte zu machen. Siemens-Nokia, Mercedes-Benz und Konsorten sollten sich überlegen was ihnen wichtiger ist: Ihr Image oder die Geschäfte mit der Diktatur“.
Einen ersten „Iransoliaktionstag“ hatte es am 12. August letzten Jahres gegeben. Damals demonstrierten bundesweit über 1200 Menschen ihre Solidarität mit der iranischen Opposition und gegen jeden religösen Fundamentalismus. Dieses Jahr sind bereits Kundgebungen in 7 verschiedenen Städten angekündigt.
Übersicht über die Aktionen:
In Köln: Abschlusskundgebung des Aktionstags in Köln:
Montag, 08. März, 18h Kalker Hauptstraße/Ecke Hollweghstr. (Nähe Kalk Kapelle), Köln.
http://antifateheran.blogsport.de/2010/02/24/8-maerz-in-koeln/
In Göttingen: 8. März um 17 uhr eine Kundgebung am Gänseliesel / Göttingen
http://antifateheran.blogsport.de/2010/03/01/8-maerz-in-goettingen/
In Frankfurt: Demo 8. März / 17 Uhr / Hauptwache Frankfurt
http://antifateheran.blogsport.de/2010/02/27/8-maerz-in-frankfurt/
In Münster: Montag, 8. März, Kundgebung und Agit-Prop-Theater der Antifa Linken
Münster, 17 Uhr, Stubengasse (Karstadt Sport)
http://antifateheran.blogsport.de/2010/03/03/8-maerz-in-muenster/
In Freiburg: Solidaritäts-Kundgebung: 8. März | 16 Uhr | Rathausplatz Freiburg
http://antifateheran.blogsport.de/2010/03/03/8-maerz-in-freiburg/
In Reutlingen: 8. März um 18 Uhr auf dem Marktplatz
http://antifateheran.blogsport.de/2010/03/03/8-maerz-in-reutlingen/
In Bremen: 8. März 2010 / 15.00 – 17.00 Uhr Marktplatz Bremen
http://www.thecaravan.org/node/2306