Donnerstag, 11. Dezember 2008, 20 Uhr: Teil der Veranstaltungsreihe „Die antifaschistische Linke im Spannungsverhältnis von Religion und Politik“: In den Zeiten des sogenannten „Postfordismus“ scheint es seit Längerem eine breite gesellschaftliche Bewegung der Wiederentdeckung des Religiösen zugeben. Freie Kirchen in Deutschland oder evangelikale Gemeinschaften in den USA werden mit zunehmender gesellschaftlicher Rationalisierung nicht schwächer, im Gegenteil: der Zugewinn an Mitgliedern steigt mit dem ansteigenden gesellschaftlichen Konfliktpotential. Nach altem Muster mutet Religion und alles was dazu gehört also immer noch als ein Mittel der Krisenlösung an. Innerhalb der radikalen Linken ist die Beziehung zu/m Religiösen und dessen Bedeutung auch für Mobilisierungen überhaupt nicht so klar, wie die alte Standpunktbestimmung „Religion ist Opium für das Volk“ zu erst scheint.
Deshalb wollen wir verschiedene grundsätzlich theoretische Standpunkte zu diesem Themenschwerpunkt aus der Linken hören, um diese mit- und gegeneinander zu diskutieren.
Ausgehend davon wollen wir mit der Frage nach dem „reaktionären Kern“ oder „fortschrittlichen Potential“ des Religiösen das grundsätzliche Verhältnis der Linken zur Religion hinterfragen. Auch im Hinblick auf die Möglich- und Notwendigkeit einer linksdradikalen Praxis, die – wie sich anlässlich des rechtspopulistischen Kongresses von FPÖ und Co. in Köln im vergangenen September oder anlässlich der Probelmatik des Islamismus zeigt – zunehmend auch wieder mit reaktionären Bewegungen konfrontiert ist, die sich religiös legitimieren.
Es diskutieren dazu:
Silvia Mazzini (Berlin/Ernst-Bloch-Assoziation)
Doris Zeilinger (Nürnberg/Ernst-Bloch-Assoziation)
Ingo Elbe (Bochum/Rote Ruhr Uni)
Slave Cubela (Frankfurt/Express Reaktion)
Ort: Studierendenhaus Campus Bockenheim
Organisiert von: autonome antifa [f]