Zweiter Prozess gegen Neonazis wegen Überfall in Frankfurt-Sachsenhausen
Presseerklärung der autonomen antifa [f]
Am kommenden Dienstag, den 5.September 2006 findet vor dem Frankfurter Landgricht der Revisionsprozess gegen drei Neonazis statt, die an einem brutalen Überfall auf Antifaschisten April 2005 beteiligt waren. Letztes mal waren auch mehrere Neonazis aus dem Umfeld der „Freien Nationalisten“ bei dem Prozess als“Zuschauer“ anwesend.
Bei dem Überfall waren damals in Frankfurt-Sachsenausen vier Menschen von einer Gruppen von über zehn NeoNazis unter Rufen wie ‚Scheiß Juden, wir bringen euch um!‘ u.a. mit einer Zaunlatte geschlagen und zum Teil erheblich verletzt worden. Im ersten Prozess vor dem Frankfurter Amtsgericht waren die drei Angeklagten, die dem Umfeld der rechtextremen Kameradschaft ‚Freie Nationalisten Rhein-Main‘ zuzurechnen sind, zu 1,5 Jahren Haft und jeweils vier Wochen und zwei Wochen Jugendarrest, sowie Sozialstunden verurteilt worden. Gegen dieses
Urteil hatten alle drei Angeklagten Revision eingelegt.
Lars Mertens, Sprecher der antifaschistischen Gruppe antifa [f], erklärte zu der Neuauflage des Prozesses: ‚Man darf gespannt sein, ob die zum Teil schon einschlägig vorbestraften NeoNazis wieder eine Aneinanderreihung von Lügen und falschen Behauptungen präsentieren. Interessanter ist jedoch, ob sich die Justiz auch nach dem Hype um die WM noch an die demokratischen Lippenbekenntnisse erinnert oder wieder zu der alten Strategie des Verdrängens und Verharmlosens rechter Gewalttaten zurückkehrt.‘
Unabhängig vom Ausgang des Prozsses dürfe die Auseinandersetzung mit der menschenverachtenden Ideologie der Rechten und ihren Taten aber nicht den Gerichten übrlassen werden, sondern müsse im Alltag stattfinden, so Mertens weiter.
Der Prozess beginnt am Dienstag, den 5.September um 9:00 Uhr im Frankfurter Landgericht an der Konstablerwache.