Tägliche Archive: 27. Oktober 2010


SO, WIE ES IST, BLEIBT ES NICHT! – Der umsGanze!-Kongress zu Arbeit und Krise

 

3.-5. Dezember 2010, Ruhr-Uni Bochum

*Wir organisieren eine gemeinsame Anfahrt zum Kongress. Bei Interesse einfach eine Mail an antifa_f@yahoo.de

Gestern noch als bestmögliche Wirtschaftsform gefeiert, erscheint der Kapitalismus heute eher als fortwäh­rende Bedrohung. Seine glo­bale Krise hat Menschen und Unternehmen erschüttert und ganze Staa­ten in den Ruin getrieben. Staatliche Notkredite und radi­kale Kürzungsprogramme sollen den Standort ret­ten, be­deuten aber neuen Verzicht für Lohnabhängige wie Erwerbslose. Sozial- und Gesundheitsleistungen werden gekürzt, das Rentenalter erhöht, gesellschaftliche Risiken insgesamt weiter privatisiert. Was einmal si­cher schien, entpuppt sich als umkämpftes Zugeständnis auf Widerruf.

Das heraufbeschworene »neue deutsche Wirtschaftswunder« ist Teil der kapitalistischen Logik: Rasantes Wachstum hier und Staatspleite dort sind zwei Seiten desselben Prinzips. Während die »Wirtschaftsweisen« der Regierung noch darüber streiten, ob die Krise be­reits überwunden oder doch nur aufgeschoben sei, ist eines bereits sicher: als ideologi­sche Begleitmusik haben in Deutschland Rassismus und Sozialchauvinis­mus deutlich zu­gelegt.

Auf unserem Kongress wollen wir den grundlegenden Zusammenhang von Kapitalismus und Krise herausar­beiten. Wir wollen aber auch die aktuelle Krisenpolitik mit all ihren Zu­mutungen analysieren und über politi­sche Strategien einer emanzipatorischen Linken streiten. Wir fragen nach der Transformation des Alltags, der Arbeit und des Sozialen. Wir untersuchen die Abgründe des Krisennationa­lismus und die Widersprüche der Forderung nach »sozialer Gerechtigkeit«. Wenn wir über Alternativen zum Kapitalismus diskutieren, dann in doppelter Stoßrichtung: gegen das verselbständigte, unnötige Zwangsverhältnis der Kapitalverwer­tung, aber auch gegen den (Real-)Sozialismus als schlechten, autoritär­en Versuch seiner Aufhebung.

Die »systemischen Risiken« und Krisentendenzen des Kapitalismus werden inzwischen öffentlich eingestan­den. Dennoch scheint das historische Projekt seiner Überwindung der­zeit ohne Chance. Gerade deshalb müssen wir klären: Wie kann ein Bezug auf »Kommunis­mus« heute aussehen? Wie kann radikale Kapitalis­muskritik praktisch werden?

So, wie es ist, bleibt es nicht! Den Kapitalismus durch einen »Verein freier Menschen« (Marx) zu ersetzen, dieser Aufgabe sieht sich der Kongress verp?ichtet.

 

Programm: