22.01.11 – 400 Menschen auf Antifa Demo in Offenbach!


Ab 15 Uhr sammelten sich deshalb zunächst rund 300 Menschen am Offenbacher Marktplatz. Dort wurden die Redebeiträge der antifa [ko] und der Jugendantifa Frankfurt verlesen. Gegen 15:30 Uhr startete dann die Demonstration. Entschlossen, kämpferisch und mit Parolen wie „Nazis gibt’s in jeder Stadt – bildet Banden, macht sie platt“, „Sarrazin, aus der Traum – bald liegst du im Kofferraum“ und „In Kabul und in Teheran – nieder mit der Taliban“ zog die Menge, die mittlerweile auf rund 400 Menschen angewachsen war, durch die Offenbacher Innenstadt. Vorbei am Hauptbahnhof, durch die Fußgängerzone und über die Berliner Straße, die Hauptverkehrsachse Offenbachs, führte die Route schließlich wieder zurück zum Marktplatz.

In der Fußgängerzone fand eine Zwischenkundgebung statt, bei der die Genoss_innen von der “Antifa Teheran“ Ortsgruppe Köln zu Wort kamen. In dem Redebeitrag wurde eine Kritik am Islamismus am Beispiel des Iran formuliert. Außerdem lief ein Jingle von den Genoss_innen vom Antifa AK Köln, der sich mit dem Hype um Sarrazin und Rechtspopulismus im Allgemeinen befasste.

Während der gesamten Demonstration wurden mehrere hundert Flugblätter verteilt; viele Passant_innen wirkten sehr interessiert und es gab durchaus Zuspruch. Einige Migrant_innen schlossen sich sogar zeitweilig der Demo an. Wieder angekommen am Marktplatz fand die Abschlusskundgebung statt, bei der ein Redebeitrag der autonomen antifa [f] verlesen wurde. Die Polizei hielt sich bemerkenswerterweise während der gesamten Demonstration auffällig zurück, weshalb die Demo gegen 17:30 Uhr ohne Zwischenfälle aufgelöst werden konnte. Die Entschlossenheit und die Außenwirkung der Demo, sowie die für Offenbacher Verhältnisse sehr hohe Teilnehmer_innenzahl, wird von den Organisator_innen der Demo als großer Erfolg gewertet.

In einer Pressemitteilung des Vorbereitungsbündnisses heißt es: „Trotz erheblicher Widersprüche existieren verschiedene reaktionäre Bewegungen nicht nur in Offenbach nahezu konfliktfrei nebeneinander. Die türkischen FaschistInnen der Grauen Wölfe, religiöse FundamentalistInnen, RechtspopulistInnen und klassische Nazis bieten Identitäts-Angebote vor allem für Jugendliche. In einem solchen gesellschaftlichen Klima des rechten Konsens finden linke, kritische Positionen kaum Platz. Als konsequente Antifaschist_innen nehmen wir die Gefahr der verschiedenen reaktionären Bewegungen ernst, und setzen ihren Ideologien eine emanzipatorische Perspektive auf Gesellschaft entgegen: Anstatt menschliche Geschichte in biologistischen und kulturalistischen Kategorien als festgelegt aufzufassen, unterstreichen wir die Machbarkeit von Geschichte durch gesellschaftliche Praxis. Mit der Demonstration in Offenbach haben wir ein starkes Zeichen gegen reaktionäre und anti-emanzipatorische Antworten auf ökonomische, soziale und politische Krisen gesetzt.“

Bereits letzten Samstag fand in Offenbach ein Nazi-Outing und eine antifaschistische Spontandemo statt. Den Artikel dazu gibt’s hier.

Den Aufruf und alle weiteren Infos zur Demo findet ihr auf der Mobipage: http://offenbach.blogsport.de