„Naziaufmarsch in der Innenstadt ist ein Skandal“
– Antifa kritisiert Politik der Stadt und mediale Diffamierung von Gegendemonstrant*innen — Erneute Mobilisierung gegen Pegida am Montag
Angesichts der Ankündigung des regionalen Pegida-Ablegers, von jetzt an jeden Montag in Frankfurt demonstrieren zu wollen, hat ein Sprecher der antikapitalistischen Gruppe Kritik & Praxis scharfe Kritik an der Stadt Frankfurt geäußert.
Leo Schulze erklärte: „Es ist ein echter Skandal, dass Rassisten und Neonazis nun regelmäßig mitten in der Frankfurter Innenstadt demonstrieren sollen. Nur weil sie sich einen vermeintlich bürgerlichen Namen geben, ändert das nichts an ihren menschenfeindlichen Inhalten. Sie sind ein offener Angriff auf einen Großteil der Menschen in dieser Stadt. Dass die Stadtverwaltung das zulässt, zeigt, dass die Bekundungen von Weltoffenheit und Toleranz nur Heuchelei sind“.
In diesem Zusammenhang kritisierte Schulze auch die mediale Debatte über den erfolgreichen Gegenprotest am letzten Montag: „’Menschenjagd‘ ist das Programm von Pegida. Seit dem Beginn der rechten Aufmärsche haben bundesweit die gewalttätigen Angriffe auf Migrant*innen und Flüchtlinge um 130 Prozent zugenommen. Nun ausgerechnet die Gegenproteste als gewalttätig zu diffamieren, weil neben Eiern ein paar Böller geflogen sind, ist daher mehr als scheinheilig. Gewalttätig waren die Rechten, die am Montag mehrere Antifaschist*innen angegriffen und verletzt haben und die Polizei, die mit Knüppeln und Pfefferspray gegen die Blockaden vorgegangen ist. Zudem kann es doch niemanden ernsthaft wundern, dass sich ein Großteil der Stadtgesellschaft mit allen Mitteln des zivilen Ungehorsams gegen diese Brandstifter wehrt. Wir werden uns von jedenfalls nicht einschüchtern lassen und uns am Montag wieder entschlossen und zusammen mit zahlreichen Menschen den Rassisten entgegen stellen“.
Antifa-Gruppen mobilisieren für nächsten Montag um 16:30 Uhr erneut zur Hauptwache, um die „Normalisierung des Rassismus“ zu blockieren.