Zugtreffpunkt für Mittwoch (Kundgebung):
17:40 am Infopoint Hbf; wir nehmen den Regionalexpress um 17:53 von Gleis 24.
Zugtreffpunkt für Samstag (Demo gegen die IMK):
14:00 Infopoint Hbf; wir nehmen die S1 um 14:12 von Gleis 103.
Im Rahmen der Mobilisierung gegen die IMK rufen die autonome antifa [f] und die Gruppe [c²] zu einer Kundgebung gegen das „politische Herbstgespräch“ der hessischen Landesbehörde für Verfassungsschutz auf. Die Kundgebung findet am 30. November ab 18.?30 Uhr vor dem Museum Wiesbaden (Friedrich-?Ebert-?Allee 2) statt.
Mit Sicherheit rassistisch… „Extremismustheoríe“
überwinden! Verfassungsschutz auflösen!
Die nun endlich ans Licht gekommenen Morde und Anschläge gegen MigrantInnen, die von einer Gruppe Neonazis über Jahre hinweg ungestört begangen werden konnten, haben öffentlich deutlich gemacht, was man längst hätte wissen können: Der Inlandsgeheimdienst Verfassungsschutz hilft nicht nur wenig beim Kampf gegen Rassismus und Antisemitismus, er ist durch die V-?Leute und seine intransparente Struktur selbst Teil des Problems. Das gilt nicht nur für seine Verfilzung mit der rechtsradikalen Szene und den offensichtlich in den Behörden weit verbreiteten Rassismus, der diese bei Serienmorden an Migranten nur
an Mafia und „Wettschulden“ denken lässt.
Schon seine ganz normale, gesetzlich geregelte Praxis wie auch deren theoretische Legitimation, die wissenschaftlich unhaltbare „Extremismustheorie“, behindern durch ihre Gleichsetzung von linken Bewegungen und faschistischen Gruppen effektiv das Engagement für eine demokratische Gesellschaft. So werden antifaschistischen Initiativen unter Verweis auf ihre angeblich mangelnde „verfassungstreue“ durch das Bundesfamilienministerium von Kristina Schröder im gesamten Bundesgebiet aktuell massenhaft die Gelder gekürzt.
Hinter diesem Vorgehen steht dabei nicht weniger als der staatliche Anspruch darauf, das Monopol auf den demokratischen Prozess zu haben. Dementsprechend wird auch jeder Versuch emanzipatorische Alternativen zur kapitalistischen Gesellschaftsform zu finden, als „Extremismus“ gebrandmarkt und mit faschistischen Ideologien auf eine Stufe gestellt. Dabei wird bewusst unterschlagen, dass eine emanzipatorische Kritik des Kapitalismus gerade von der Gleichheit aller Menschen ausgeht und dementsprechend eine umfassende Demokratisierung der Gesellschaft anstrebt, wogegen das Weltbild von Neonazis und Rassisten auf Ideologien der Ungleichheit aufbaut. Dessen tödliche Konsequenzen zeigen nicht zuletzt schon die über
180 Morde, die von Rechtsradikalen seit 1990 in der BRD u.a. an MigrantInnen, JüdInnen, AntifaschistInnen, Homosexuellen und Obdachlosen verübt wurden.
Ein wichtiger Anlass, bei dem der Verfassungsschutz in Hessen wieder versuchen wird, eine öffentliche Gleichsetzung von Links und Rechts zu betreiben findet sich am 30. November in Wiesbaden. Auf seiner Herbsttagung will der Verfassungsschutz dort mitten in der Innenstadt mit rechtskonservativen „Experten“ ausgerechnet über das Thema „Kommunismus – die Renaissance einer politischen Ideologie“ „informieren“. Wir meinen, gerade im Lichte des aktuellen Neonazi-? Skandals ist das eine bodenlose
Unverschämtheit.
Angesichts der fatalen politischen Konsequenzen seines Tuns fordern wir dagegen die Auflösung des Amtes für Verfassungsschutzes. Denn eine demokratische Gesellschaft braucht keine Geheimdienste und die Millionen, die staatlicherseits jährlich dafür ausgegeben werden, wären bei antifaschistischen Initiativen der
Zivilgesellschaft ohnehin viel besser aufgehoben.