Wir haben heute – am 8. November –, gemeinsam mit anderen linken Gruppen zu einem antirassistischen Stadtrundgang aufgerufen, welcher vom Bildungskollektiv Bleiberecht organisiert wurde. An diesem beteiligen sich um die 30 Personen, mit denen wir verschiedene Stationen in Frankfurt besuchten, um uns gemeinsam über die alltäglichen Formen von Rassismus zu informieren und auszutauschen. Dabei ging es um die vielen rechtlichen Hürden die genommen werden müssen um eine Anerkennung als Asylbewerber*in zu erlangen, die prekären Lebensverhältnisse Geflüchteter, ebenso wie die menschenunwürdigen Unterbringungen in Auffanglagern und Abschiebeknästen so wie die rassistische Grenzpolitik von EU und BRD.
Das ganze Stand im Kontext eines Antifa-Aktionstags, der auf der Antifakonferenz im April diesen Jahres in Athen von 32 Gruppen aus zwanzig Europäischen Ländern aufgerufen wurde. Mit dabei, waren neben uns und vielen anderen unsere Genoss_innen von Beyond Eurpe aus Zypern, England und Griechenland. Heute – sowie schon am 18.September – gab es Zahlreiche Aktionen im Rahmen dieser Aktionstage. Anlass ist das Erstarken des europäischen Rechtspopulismus und anderer rechter und nationalsozialistischer Bewegungen. Auch an die Pogrome in Deutschland 1938 und die Ermordung unseres griechischen Genossen Pavlos Fyssas durch Nazis der „Goldenen Morgenröte“ am 18. September des letzten Jahres soll heute erinnert werden.
Im Oktober wurden von Bullen und europäischen Grenzschutzbehörden Aktionen gegen Geflüchtete koordiniert durchgeführt, um diese weiter zu kriminalisieren und sie in ihrer Bewegungsfreiheit einzuschränken. In Kreuzberg stand die Gerhart-Hauptmann-Schule, die vielen Geflüchteten in Berlin Unterschlupf bietet, in den vergangen Tagen kurz vor der Räumung durch die Polizei. So halten wir es für enorm wichtig, an einem Antifa-Aktionstag nicht nur gegen Nazis und Rechtspopulismus auf die Straße zu gehen, sondern auch gegen den alltäglichen Rassismus, der von Staat und Polizei genutzt, gefördert und institutionalisiert wird.
Wir denken, dass in Zeiten der Krise und dem Erstarken der (radikalen) Rechten antirassistische Arbeit und Aktionen gegen diese auf transnationaler Ebene diskutiert, organisiert und durchgeführt werden müssen. Rechte Kräfte aller coleur versuchen immer wieder in soziale Bewegungen und Kämpfe hinein zu intervenieren, um ihre Position und gesellschaftliche Akzeptanz zu stärken. Mit unserem Aktionstag wollten wir auch ein Zeichen für die sozialen Bewegungen setzen, in denen wir kämpfen und ein Anknüpfen reaktionärer Bewegungen an diese unmöglich zu machen. Dabei wissen wir: Der Kampf gegen Rechts braucht Kontinuität! Am 1.Mai 2013 verhinderten wir den kläglichen Versuch der Nazis, mal einen Meter in Frankfurt laufen zu können. Im Frühjahr 2014 waren wir aktiv gegen den Wahlkampf der Rechtspopulistischen AFD und haben bei den letzten Blockupy-Aktionstagen in Frankfurt und Düsseldorf gegen staatlichen Rassismus und Abschiebungen an den jeweiligen Flughäfen demonstriert.
Beim kommenden Blockupy-Festival vom 20. bis 23.11 in Frankfurt organisieren wir zusammen mit dem antiautoritären Netzwerk „Beyond Europe“ eine AG mit europaweiter Beteiligung unter dem Titel „Rechter Rollback in Europa“. Dabei hoffen wir auf drei Tage voller spannender Diskussionen und Ideen für neue Aktionen rund um das Thema (radikale) Rechte und autoritäre Formierung im Zusammenhang mit Staat und Krise.
Aber auch die nächste Aktion steht vor der Tür: Wir stecken mitten in unserer Mobilisierung gegen den WKR-Ball in Wien, welcher am 30.01.2015 stattfinden soll. Dort wollen wir dem Ball der Rechten endlich den Gar ausmachen.
Eine Sammlung der Aktionen zum achten November findet ihr hier:
http://antifacoordination.com/?p=81
Hier der Link zum Blockupy-Festival, zu dem es noch einen kleinen aber feinen Aufruf unsererseits geben wird:
https://blockupy.org/3892/talk-dance-act-runter-vom-balkon-frankfurter-b…
Beyond Europe:
http://beyondeurope.net/