Unser Statement zum Danni: Bullengewalt, Autoritäre FormierungSolidaritätSeit mittlerweile einigen Wochen wird nun nach der Räumung des Herrenwaldes auch der Dannenröder Wald zugunsten von Kapitalinteressen von u.a. Ferrero geräumt und gerodet. Für den Bau einer Autobahn. Dass dafür ein riesiger alter Laub-Mischwald zerstört, auf Artenschutz geschissen wird und die Trinkwasserversorgung von unglaublich vielen Menschen gefährdet ist, lässt sich am besten bei den Bürger*inneninitiativen vor Ort und auf den Seiten der Waldbesetzer*innen nachlesen.

Nicht nur, dass diese Räumung und Rodung des Waldes an Absurdität nur noch schwer zu überbieten wären, von wegen Klimawandel, Zerstörung unserer Lebensgrundlage etc. und die Grünen mit Tarek Al-Wazir diese Räumung ganz aktiv mit fördern. Die Bullengewalt im Danni übersteigt mittlerweile wohl so einiges, was auch (radikale) Linke sich so vorstellen können. Die mehrfache – vielleicht lässt sich mittlerweile sogar von einer kontinuierlichen – Gefährdung von Menschenleben sprechen, hat zu schwerwiegenden Verletzungen bei mehrern Aktivist*innen geführt – Wirbelbruch, Kopfverletzungen, Knochenbrüche etc. Dass es noch zu keinen Toten gekommen ist, scheint auf der einen Seite Glück zu sein, obwohl von Glück zu sprechen in diesem Kontext mehr als zynisch erscheint. Auf der anderen Seite liegt es an den Aktivist*innen, die sich mittlerweile, um ihr Leben zu retten, teilweise noch zusätzlich absichern. Inzwischen ist die Angst vor Todesfällen so groß geworden, dass die Aktivist*innen sogar die Baustrukturen ihrer Protestkonstruktionen offen gelegt haben, um weitere lebensgefährliche Durchschneidungsaktionen von Seilen seitens der Bullen zu verhindern. Zu der direkten physischen Gewalt kommen auch erniedrigende Handlungen hinzu, die als reine Menschenverachtung, wenn nicht schon als Folter zu beschreiben sind. Bei der Räumung eines Baumhauses wurde ein Aktivist mit seinem Kopf durch das Fenster seines Baumhauses gestoßen, im Sichtschutz des Baumhauses haben dann SEK’ler auf diesen Menschen gepisst. Die vollkommen bewusste Inkaufnahme von mehreren Menschenleben im Danni fügt sich ein in einen Kontext, in dem fast täglich extrem rechte (Chat-)Gruppen in den Polizeiapparaten bekannt werden, mit keinerlei Konsequenzen für die entsprechenden Bullen, sowie Waffenlager von Offizieren der Bundeswehr aufgedeckt werden, die für den Einsatz gegen Linke gehortet werden. Während organisierte Nazis Hand in Hand mit 20.000 rechts-offenen Corona-Leugner*innen marschieren dürfen, wird die Linke in gigantischem Ausmaß mit Repression überzogen: zahlreiche §129er-Verfahren wegen Nichtigkeiten, Urteile mit Folgen unfassbaren Ausmaßes für die Betroffenen aufgrund der Teilnahme an Demonstrationen und über 19, teils minderjährige, Aktivist*innen aus dem Danni, die zur Zeit in U-Haft sitzen. Die letzten Wochen und die Geschehnisse aus dem Danni haben nochmal deutlicher gemacht, dass nur eine solidarische Selbstorganisierung uns handlungs- und widerstandsfähig hält, weil dieser Drecksstaat auf unser Leben scheißt.

Solidarität ist unsere Waffe und im Kampf um den Danni ist das auf beeindruckende Art und Weise zu sehen. Anwohner*innen aus den umliegenden Dörfern, die Essen für die Aktivist*innen kochen, Musiker*innen, die ins Camp kommen, um dort zu spielen, einen 24-stündigen Gesa-Support, Knast-Kundgebungen für die Gefangenen, Solifotos aus der gesamten BRD und darüber hinaus. Ein riesiger Erfolg der Bewegung im Danni und der von dort ausgehenden Solidarität ist wohl, dass mittlerweile fast gesamt Dannenrod sich mit den Aktivist*innen solidarisiert.

Von daher lasst uns solidarisch sein mit den Aktivist*innen im Danni! Fahrt hin, blockiert, beobachtet die Räumungen, macht die Bullengewalt öffentlich, nehmt an den Diskussionen teil, organisiert Soli-Aktionen (gerade die verlogenen Grünen eignen sich dafür), beteiligt euch am Gesa-Support und kommt zu den Knastkundgebungen! Die wohl stärkste Parole aus dem Danni in diesen Tagen ist: YOU ARE NOT ALONE! In diesem Sinne unsere vollste Solidarität mit allen kämpfenden Aktivist*innen und den von Repression Betroffenen! Wir lassen uns nicht spalten, wir lassen uns nicht einschüchtern, wir kämpfen gemeinsam für das Recht auf ein selbstbestimmtes Leben frei von kapitalistischen Zwängen – und wir stehen Seite an Seite mit den Aktivist*innen im Danni!