autonome antifa [f]

250 Beiträge

17.03.11 – Gegen die rassistische Mobilisierung! „Freie Wähler“ Veranstaltung stören!

Kundgebung gegen die Wahlkampfveranstaltung der Freien Wähler Frankfurt

Donnerstag, 17.3. um 18:30 Uhr Südbahnhof-Ffm

Gartenzwerge als Tabubrecher?

Am Donnerstagabend, den 17.3., wollen die rechtspopulistischen Freien Wähler Frankfurt mit Frontmann Wolfgang Hübner ihre Wahlkampfabschluss-Veranstaltung im Saalbau Südbahnhof durchführen. Mit zunehmendem Erfolg vertreten die Freien Wähler, eine Mischung aus ehemaligen Rechtsradikalen, angeblich Unpolitischen und enttäuschten CDUlern, die aggressivste Seite des sich ständig benachteiligt fühlenden Kleinbürgertums in Frankfurt. Von der Verdrehung der Geschichte anlässlich des Jahrestages der Bombardierung Frankfurts im 2. Weltkrieg, über Hetze gegen Sozialschwache und dem Plädoyer für eine noch autoritärere Law-and-Order-Politik gegen Kriminalität und angebliche „Linksextremisten“ bis hin zu einem ausgeprägten kulturellen Rassismus – stets inszeniert sich die Speerspitze des Frankfurter Gartenzwergidylls als bedrängte Tabubrecher. Ihr neuester Star ist – wen wunderts – Thilo Sarrazin, der mit seinen rassistischen und sozialdarwinistischen Thesen über die, angeblich „kulturell bedingte Verkommenheit“ der „biodeutschen“ und migrantischen Unterschicht von der SPD bis zur NPD zum Idol der Rechten avanciert ist. In Wahrheit sprechen die rechtspopulistischen Tabubrecher jedoch nur aus, was ohnehin seit langem politische Praxis ist. Schon Hartz IV folgt der Logik einer Diskriminierung der für die kapitalistische Produktion überflüssigen Menschen. Die staatliche Selektion von MigrantInnen in für den Standort „nützliches“ und „unnützes“ Menschenmaterial ist die Leitlinie europäischer Einwanderungs- bzw. Abschottungspolitik. Auch der Versuch ausgerechnet die emanzipatorische Kritik an den bestehenden, extrem unmenschlichen Zuständen als „Linksextremismus“ aus der politische Debatte auszuschließen, ist ein integraler Bestandteil deutscher Innenpolitik. Das von den Freien Wähler beklagte Tabu ist also keines. Dass es von ihnen – und ihren bürgerlichen KritikerInnen – dennoch als ein solches inszeniert werden kann, hat nicht nur mit Wahlkampf zu tun. Vielmehr setzen die Parteien der „demokratischen Mitte“ bei der staatlichen Zurichtung der Menschen für den nationalen Erfolg eher auf eine Leitkultur aus Sachzwangideologie, Selbstzurichtung und der Nötigung zur Flexibilität. Währenddessen versuchen die Freien Wähler die Privilegien ihres Klientels mit der vorpolitischen Anspruchsberechtigung einer noch geschlossener definierten „natürlichen Kulturgemeinschaft“ ideologisch abzusichern. Dabei eint autoritäre RechtspopulistInnen und liberale „LeistungsträgerInnen“ der Konsens, dass sich die einzelnen Menschen auf die eine oder andere Weise den Zwängen einer nationalen Leistungsgemeinschaft unterzuordnen haben. Beide sind zwei Seiten derselben Medaille staatlicher Gesellschaftsplanung, deren praktischen Ergebnisse, d.h. die nicht enden wollende Reihe sozialer Verschärfungen, Ausdruck des Problems sind, dass dem Kapitalismus inzwischen jedes Glücksversprechen abhanden gekommen ist. Schwarzrotgeile „Weltmeister der Herzen“  und rechtspopulistischen Angstbeißer liegen im rauen Wind der Standortkonkurrenz nah beieinander. Wir rufen daher zum Protest gegen die Veranstaltung der selbsternannten TabubrecherInnen, aber auch gegen jene angeblich  demokratische Mitte auf, die über Sarrazin und Co. bloß die Nase rümpft, weil sie  sich durch deren offenen Worte ertappt fühlt.

01.03.2011 – Mitschnitte des 2. …umsGanze! Kongress (5-6.12.10 Uni Bochum)

Die ersten Mitschnitte des umsGanze!-Kongress “So, wie es ist, bleibt es nicht” (3.-5.12.2010 in Bochum) sind online. Überarbeitet und direkt zum Anhören im Flash-Player, oder als Download. Weitere Aufnahmen werden in den nächsten Wochen folgen. Eine kurze Auswertung der umsGanze!-Gruppen zum Kongress findet sich hier. Krisenhaftigkeit des Kapitalismus Mit: Michael […]

28.01.11 – Dresden gut, alles gut?! Zur Kritik der Erinnerungskultur in Dresden oder Jeder Stadt den Naziaufmarsch, den sie verdient

Dresden, wir haben noch lange nicht genug! Die Ereignisse am 13. Februar 2010 in Dresden waren zumindest in einer Hinsicht ein Erfolg für alle Antifaschist/innen: Die Organisation von Massenblockaden und zahlreiche Aktionen drum herum haben das erste Mal den Großaufmarsch der Nazis anlässlich des Gedenkens an die allierten Angriffe auf […]

22.01.11 – Erfolgreiche Spontandemonstration gegen Neonazi-Strukturen in Frankfurt Bergen-Enkheim

 

Gut 200 Antifaschist_innen demonstrierten heute Abend, am 22. Januar 2011 spontan gegen Neonazis in Bergen-Enkheim. Von der U-Bahn-Station zog die Demonstration durch den Ortskern von Enkheim. Die ganze Demonstration über wurden Flugblätter verteilt, und Passant_innen in Redebeiträgen über Nazi-Strukturen in Frankfurt und Bergen-Enkheim informiert. Die Demonstration verlief ohne größere Zwischenfälle, Parolen wie „Für die Freiheit, für das Leben – Nazis von der Straße fegen“ und „Alerta, Alerta, Antifascista“ ließen keinen Zweifel über das Anliegen der Demonstrierenden. Anlass für die Spontandemonstration ist die Tatsache, dass organisierte Neonazis Bergen-Enkheim immer mehr zum zentralen Ort ihrer Organisations-Versuche machen. Einige Neonazis leben völlig ungestört in dem Stadtteil, und auch das öffentliche Auftreten der Neonazis scheint kaum Anwohner_innen zu stören.

Sahra Brechtel, Sprecherin der autonomen antifa [f], fasst die Situation zusammen: „ Seit mehreren Monaten etablieren sich in Bergen-Enkheim unbemerkt von der medialen Öffentlichkeit feste Neonazi-Strukturen. Zwei Fackelmärsche führten organisierte Neonazis seit Oktober 2010 in Bergen-Enkheim durch. Laut einem auf der antifaschistischen Demonstration verteilten Flugblatt wurde die Polizei informiert, hielt es aber nicht für nötig, anschließend die Öffentlichkeit zu informieren.“ Wir dokumentieren im folgenden zentrale Stellen des von Antifaschist_innen verteilten Flugblatts.

Zu den Strukturen der Neonazis schreiben die Autor_innen: